| Einführung | ||
| Stefan Heinlein/Barbara Lipps-Kant | ||
Der 1947 in Dresden geborene Künstler Ernst-Reinhart Boehlig, auch bekannt unter dem Künstlernamen Lilamonaco, arbeitete bis 1977 in einem Labor für Halbleiterentwicklung der Firma Siemens in München. Seine ersten plastischen Werke entstanden bereits in den frühen Siebziger Jahren neben seiner Tätigkeit bei Siemens. 1977, mit 30 Jahren, schrieb er sich in der Akademie der Bildenden Künste in München als Student der Bildhauerei bei Prof. Koch und Lithografie bei Prof. Lohwasser ein. Seit 1985 arbeitet der Künstler hauptsächlich in Albstadt, außerhalb Deutschlands führten ihn Atelieraufenthalte nach Carrara, Venedig und New York. seine Bronzen entstehen in Gambellara/Italien. 1981 erhielt Böhlig den Oberschwäbischen Kunstpreis der Jugend für die Skulptur Strandgut 2. |
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Strandgut 2 Braith-Mali-Museum Biberach Marmor/Bronze, lebensgroß,1980 Begründung des Preisgerichtes: Die Darstellung eines hingestreckt liegenden, schrecklich verstümmelten Mannes erscheint in naturalistisch detaillierter Wiedergabe in Bronze und weiss/grau gemasertem Stein in einer Wirklichkeitsnähe die aggressiv wirkt. Die verschiedenen Materialien sprechen die Kleidung - Taucheranzug – und bleiches in Verwesung übergehendes Fleisch an und steigern damit die Ausdrucksfähigkeit des Ganzen bis hin zur Grenze des Unerträglichen. Bestechend ist die differenzierte Durchbildung der Oberfläche der zersetzten gleichsam in Auflösung begriffenen Leiblichkeit. Das aus dem realen Erfahrungsbereich abgeleitete, überaus drastische Bildmotiv eines angeschwemmten ertrunkenen Tauchers fasst das nie auszuschöpfende Erlebnis von Tod und Vergänglichkeit in einer Weise die in ihrer Drastik den modernen Medien – Fernsehe- und Fotoreportage – entspricht. |
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